In seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch hat das Bundeskabinett beschlossen, dass minderjährige Flüchtlinge ab 1. Januar 2016 auf alle Jugendämter in ganz Deutschland verteilt werden.
Bislang konnten nur erwachsene Flüchtlinge umverteilt werden. Für Minderjährige war dies bisher nicht vorgesehen. Kamen 2007 noch 650 Kinder und Jugendliche ohne Begleitung nach Deutschland, so waren es 2014 bereits 7500. Vor allem die grenznahen Landkreise und Kommunen sind besonders von den steigenden Zahlen der unbegleiteten Minderjährigen betroffen. Für sie ist es sowohl aus finanzieller als auch aus personeller Sicht, eine schwer tragbare Situation.
„Der Beschluss sieht nun vor, dass die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen nach einem bestimmten Schlüssel innerhalb weniger Tage in alle Kommunen verteilt werden. Dies wird die bisher stark betroffenen Landkreise entlasten,“ sagt Julia Obermeier MdB.
Des Weiteren sieht der Gesetzentwurf auch Bildungsangebote vor. So sollen die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit erhalten, Kitas oder Horte zu besuchen oder Sportangeboten der Jugendarbeit wahrnehmen zu können.