10. September 2016

Fonds Sexueller Missbrauch

Alle Bundesländer sollen Opfer unterstützen!

In einem Brief appellierte Julia Obermeier, MdB, an die Ministerpräsidenten von 14 Bundesländern, sich an einem Hilfsfonds für Missbrauchsopfer zu beteiligen. „Mir ist bewusst, dass es seitens der Länder keine Zahlungsverpflichtung gibt – doch es gibt eine gesamtgesellschaftliche, eine menschliche Verantwortung gegenüber den Opfern“, so die Bischöfliche Beauftragte für Missbrauchsprävention der Katholischen Militärseelsorge. In den Fonds Sexueller Missbrauch hatten bisher nur der Bund sowie der Freistaat Bayern und Mecklenburg-Vorpommern eingezahlt.

Nur Hessen hat sich seit dem Schreiben von Obermeier ebenfalls am Fonds beteiligt, der Opfern hilft, die im familiären Umfeld missbraucht wurden. Ministerpräsident Volker Bouffier schreibt in seinem Brief an Obermeier, er sehe im Beitrag seines Landes zum Fonds einen richtigen und notwendigen Schritt.
„Damit dem Fonds nicht das Geld ausgeht, müssen alle Bundesländer diesen Schritt gehen“, fordert Obermeier. „Der Fonds Sexueller Missbrauch ist ein wichtiges Instrument für die Betroffenen, um die finanziellen Kosten der Missbrauchsfolgen zu stemmen und oft deren letzte Hoffnung.“ Dass bisher über 5.500 Anträge eingegangen sind, belege die Bedeutung des Fonds.

Schätzungsweise eine Million Kinder in Deutschland sind von sexuellem Missbrauch betroffen. Sieben bis acht Millionen Opfer sind heute im Erwachsenenalter. Die überwiegende Zahl der Missbrauchsfälle ereignet sich innerhalb der Familie.

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