23. April 2015

Es hat sich viel getan in Afghanistan

Julia Obermeier MdB sprach über die Entwicklung in Afghanistan und das Schicksal der Frauenrechtlerin Schukria Barakzai.

Afghanistan gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die Menschen in Afghanistan haben schwere Zeiten hinter sich.

1996 eroberten die radikalislamischen Taliban Kabul. Die Afghanin Schukria Barakzai musste ihr Studium abbrechen. 1999 wurde sie von den Taliban körperlich gezüchtigt. Sie hatte es gewagt zum Arzt zu gehen. Zwar in einer Burka, aber allein. Frauen durften ohne einen männlichen Verwandten nicht auf die Straße. Kurz darauf eröffnete Schukria Barakzai heimlich eine Schule für Mädchen und Frauen in ihrem Wohnhaus.

„Seit dieser Zeit hat sich viel in Afghanistan verändert“, so Obermeier im Plenum des Deutschen Bundestages. „Zwar leben noch viele Menschen in Armut, doch das Pro-Kopf-Einkommen hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Für mehrere Millionen Menschen gibt es neue Straßen und Brücken, Strom und Trinkwasser.“

Deutschland hat sich hier stark engagiert: 13 Jahre haben deutsche Soldatinnen und Soldaten im ISAF-Einsatz geschützt, unterstützt, ausgebildet, aufgebaut und auch gekämpft. Auch ist Deutschland der drittgrößte Geldgeber für zivilen Wiederaufbau und Entwicklung. „Durch einen vernetzen Ansatz mit Militär, Polizei, Entwicklungszusammenarbeit und Diplomatie haben wir viel für die Kinder, Frauen und Männer in Afghanistan erreicht“, hob Obermeier hervor.

Die internationale Staatengemeinschaft und die afghanische Bevölkerung haben gemeinsam viel erreicht. So konnte Schukria Barakzai, wie viele andere Frauen nach dem Ende der Schreckensherrschaft der Taliban ihr Studium wiederaufnehmen.  Bei den ersten Wahlen in Afghanistan zog sie in das Parlament ein. Als eine von 67 Parlamentarierinnen kämpft sie dort für die Rechte und den Schutz von Frauen und Mädchen in Afghanistan. „Dabei unterstützen wir sie und ihre Landsleute“, so die Abgeordnete.

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